Die Klang- und Rauminstallation von Siegfried Kärcher zeigt eine Verbindung mehrerer Schaffensphasen: Selbstkomponierter Klang, eine rotierende Lichtquelle, die darauf reagiert und ein bearbeiteter Stein.
Der Klang mit seinen unterschiedlichen Rhythmen löst einen wahren Lichtfall aus. Dieser ergieβt sich über den Stein in den offenen Raum. Die Installation kann als Momentaufnahme unserer Gesellschaft verstanden werden:
Klänge unterschiedlichster Art treffen uns immerzu, mal laut, mal leise, optische Lichtreize beeinflussen unsere Wahrnehmung. Der Stein wirkt hier als ruhender Pol, stummer Zeuge aller Einflüsse. Er hat die Form einer flachen Schale, fängt das Licht auf und vermittelt Geborgenheit. Dabei erinnert er an die sogenannten Schlafschalen, ein wiederkehrendes Thema in Kärchers Arbeiten.
Siegfried Kärcher wurde 1974 in Bad Kreuznach geboren und somit in die Zeit der Heimcomputer und der Technomusik, was ihn bis heute prägt und antreibt. Er kam als Hochbegabter an die
Fachhochschule Ottersberg und machte dort sein Diplom in freier und bildender Kunst. Danach führte ihn sein Weg nach Frankfurt, wo er eine Künstlergemeinschaft auf dem Atelierschiff
gründete.
Nach Installationen vertieft er die Malerei und Medienkunst. Es entstehen mehrere Zyklen der Malerei mit Darstellungen seiner sogenannten „Schlafschalen“. Seine Arbeiten oszillieren immer mehr zwischen bildender Kunst und Musik. Klang und elektronische Musik beeinflussen sein Werk.
Siegfried Kärcher hat mehrere Stipendien im In- und Ausland für sich entschieden und wurde mehrfach für seine Arbeiten ausgezeichnet. Er engagiert sich in der Frankfurter Kunst- und Kulturszene, war Vorstandsmitglied des BBK und unterstützt die Projektgruppe „Kultur im Ghetto“. An Volkshochschulen vermittelt er regelmäβig seine Fähigkeiten als Maler und Mediengestalter.
Kärchers Themen kreisen um Glaube, Liebe, Hoffnung und deren Gegensätze.