Setzen nicht Besitzen

Warum muss man an den Rand gedrängt auf starren Bänken sitzen, wenn man mit seinem Kind auf den Spielplatz geht? Aus dieser Frage und dem lange gehegten Wunsch, den öffentlichen Raum zu möblieren, entwickelte der Schreinermeister Malte Kulenkampff sein Stuhlprojekt „Stühle auf den Glaubi“.

 

Die Idee, 20 Stühle und 5 Tische für den öffentlichen Raum zu entwickeln und vorzufertigen, um sie gemeinsam mit Anwohnern zusammenzubauen, ist einzigartig in Frankfurt.

 

Das ist gelebtes Bürgerengagement mit Aussage. Ändere selbst etwas und warte nicht, dass Andere es tun!

 

Daraus entstand die Idee, mit einer Ausstellung auf das nachhaltige Projekt und das gelungene Design der Möbel aufmerksam zu machen: Die Tische und Stühle sind aus dem Sperrholz eines ehemaligem Messestandes gefertigt  und können mit wenigen Handgriffen zusammengesteckt und verschraubt werden.

 

Die Möbel sind mittlerweile fester Bestandteil des Glauburgplatzes.


Nachtrag:

Nach vier Jahren am Platz und mehreren Reparaturen haben die Möbel ein natürliches Ende gefunden.

Malte Kulenkampff

Der Schreinermeister Malte Kulenkampff, Jahrgang 1966, lebt und arbeitet in Frankfurt/Main. Nach dem Abitur eine Schreinerlehre zu machen, dem Ganzen eine Meisterausbildung folgen zu lassen, entspricht Kulenkampffs Art, die Möglichkeiten auszuschöpfen und abzuschlieβen.

 

Möbel zu entwickeln, gerne mit mechanischen Funktionen, ist seine Leidenschaft, zum Beispiel ein Stehpult mit ausfahrbarer Buchstütze oder einen Schreibtisch mit zusätzlichen Ablagefunktionen. Er fertigt Polstermöbel, entwickelt Lampen, gieβt Regale aus Beton, die Liste ist endlos.

 

Wichtig ist ihm, dass die Form der Funktion folgt.

 

Malte Kulenkampff sieht nicht Probleme, sondern sucht Lösungen und macht daraus spannendes Design. Erwähnt sei noch ein Falthocker, aus einem Stück Sperrholz, der prämiert wurde.

 

In seinem Tun ist Kulenkampff Schreiner, in seinem Denken ist er Konstrukteur, wie er sich auch selber nennt .